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31.01.2011
Kreativ im Bergwerk
Umbau von 51N4E in Belgien
Stolz stehen die zwei Fördertürme auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks im Genker Stadtteil Winterslag, erinnern sie doch immer noch an eine der bedeutendsten und ältesten Anlagen des belgischen Industrieerbes. Seit Ende letzten Jahres verirren sich auch nicht mehr nur Wanderer und Wochenendausflügler hierher. Die Stadt Genk hat das Bergwerksgelände von dem Brüsseler Büro 51N4E in ein neues Kreativzentrum verwandeln lassen.
Die „C-MINE“ (das C steht hier im Niederländischen für creatief und cultuur) beinhaltet in dem renovierten und erweiterten Industriekomplex rund um die ehemalige Kompressorenhalle verschiedene kulturelle Einrichtungen, darunter unter anderem eine neue Medienakademie sowie ein Kultur- und Designzentrum. Zugleich dient die „C-MINE“ auch als neuer Knotenpunkt im Routennetz der limburgischen Grünmetropole.
In den Achsen der T-förmigen Anlage wurden ein neuer Theatersaal, ein Musikzentrum, mehrere Ausstellungsräume sowie Büro- und Seminarräume untergebracht. 51N4E haben die neuen Gebäudeteile perfekt in die formale Logik des Bestands integriert und den Gebäudekomplex im Grundriss geschlossen. Die Qualität der Industriehallen, die zwischen 1912 und 1925 gebaut worden sind, haben die Architekten erhalten und verstärkt. Besonders der Kontrast zwischen hell und dunkel, hoch und niedrig sowie klein und großzügig wurde herausgearbeitet. Um den Charakter nicht zu verfälschen, sind soweit wie möglich Maschinen, Rohre und sonstige Werkausstattung erhalten worden.
Der Außen- und Zwischenraum zwischen den zeitgenössisch schlichten Kulturbauten und den fast majestätischen Maschinenhallen wurde in eine große Terrasse verwandelt, die in ihrer Gänze mit den gleichen rotweißen Fliesen belegt ist, wie die Fußböden im Innenbereich der monumentalen Industrieanlage. Diese schaffen einen Übergang zwischen den rauen Werkhallen und den Neubauten, die sich mit ihrem glatten weißen Betonsockeln und den silbern glänzenden Aluminiumblechfassaden deutlich von dem Bestand abheben und einen neuen Akzent setzen.
Insgesamt ist das Projekt eine äußerst gelungene Inszenierung einer Industriebrache, die mit einer neuen Funktion auch eine neue Identität erhalten hat. Die Kosten für die Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen werden mit 30 Millionen Euro angegeben.
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