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01.09.2003
Schubladenartig
Neubau der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach/Oberösterreich
Aus 46 Einreichungen eines EU-weiten Architektenwettbewerbs für den Neubau der Bezirkshauptmannschaft in Rohrbach/Oberösterreich hat eine Jury das Projekt des Münchner Architekten Reinhard Bauer zum Sieger gekürt, wie der Bauherr am 29.8.2003 bekanntgab.
Die Ergebnisse der Konkurrenz sind seit 2. September 2003 in einer Ausstellung zu sehen.
Die Landes-Immobilien Gesellschaft (LIG) hatte im April 2003 einen Architektenwettbewerb gestartet. Nach zweitägiger Sitzung hat eine achtköpfige Jury das Projekt von Bauer zum Sieger gekürt. Von den 46 Wettbewerbsteilnehmern kamen acht aus Oberösterreich, 16 aus dem restlichen Österreich und 22 aus Deutschland.
Der Baubeginn soll 2005 sein, der Umzug in das neue 10,5 Millionen Euro teure Gebäude ist für 2007 geplant. Als Bauplatz steht bereits seit einiger Zeit das ehemalige „Poeschl“-Areal fest. Der geplante viergeschossige, quadratische Baukörper am nördlichen Rand des Grundstückes schafft im Süden unter Einbeziehung eines Caritas-Wohnheims und des Gendarmeriegebäudes eine dreieckige, klar formulierte Platzsituation. An seiner östlichen Spitze eröffnet sich eine städtebaulich interessante Anbindung zum Poeschl-Teich.
Das Sockelgeschoss ist geschickt in das leicht abschüssige Gelände integriert und umfasst den Haupteingang, Nebenräume sowie eine natürlich belüftete Garage. Über eine großzügige Treppe gelangt man in das Erdgeschoss, das als ein „freies Zwischengeschoss“ ausgebildet wurde und vom Architekten „Bürgerterrasse“ genannt wird. Diese beherbergt die vier kundenintensiven Bereiche: die Bürgerservicestelle, den Sanitäts- und den Veterinärdienst sowie den Sitzungssaal. Die Bürgerterrasse ist offen und transparent gestaltet, wobei „schubladenartig nach außen gezogene Boxen“ diese vier Sonderfunktionen am Baukörper klar ablesbar machen. „Die architektonische Formulierung der Bürgerterrasse ergibt ein freundliches und offenes Ambiente und eröffnet vielerlei Bezüge und Blickwinkel zur umgebenden Landschaft und Stadt“, so die Jury in ihrer Beurteilung.
Über der Bürgerterrasse liegen zwei Bürogeschosse. „Der Versuch, mit Offenheit und Transparenz sowie mit einer formalen Klarheit die Haltung von Bürgerserviceeinrichtungen architektonisch ohne Monumentalität repräsentieren zu wollen, findet in diesem Projekt einen überzeugenden Ausdruck“, so die Jury weiter.
Alle Projekte können vom 2. bis 9. 9. 2003 (ausgenommen Samstag/Sonntag) von 8–12 Uhr und von 13–17 Uhr in in der Berufsschule Rohrbach, Turnsaal, Schulstraße 7, besichtigt werden.
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