Vom Konzerthaus zum Raum der Stille: Das Rotterdamer Büro Kempe Thill hat einen geladenen Wettbewerb für die Umgestaltung der Konzerthalle „De Harmonie“ in Antwerpen gewonnen. Der aus dem 19. Jahrhundert stammende Altbau soll in ein nicht-religiöses, kontemplatives Zentrum umgewandelt werden. In dem „Space of Silence“ betitelten Haus sollen Feiern für „wichtige Momente des Lebens“ und zur „individuellen Reflexion“ stattfinden.

Nach einem Vorauswahlverfahren hatten neben den Gewinnern auch Moriko Kira (Amsterdam), Braaksma–Roos (Den Haag), Pierre Hebbelinck (Lüttich) und Hans Verstuyft (Antwerpen) an dem Wettbewerb teilgenommen. Den Juryvorsitz führte der flämische Baumeister Marcel Smets, in der Jury saß zudem der Stadtbaumeister von Antwerpen, Kristiaan Boreet.

Kempe Thill schlagen eine Mischung aus Restaurierung und Ergänzung vor: Während ein Großteil des rund 3.000 Quadratmeter großen Altbaus vorsichtig instandgesetzt wird, sollen verloren gegangene historische Elemente nicht rekonstruiert, sondern durch moderne Bauteile ersetzt werden. Dies betrifft rund 50 Prozent aller historischen Details. Hinzugefügt wird dem Altbau auch eine Haupterschließung im hinteren Teil des Gebäudes mit diversen neuen räumlichen Verbindungselementen. Ein Anbau aus der siebziger Jahren soll dagegen entfernt werden.

Insgesamt steht eine technische, sprich klimatische und akustische Ertüchigung an sowie die Erneuerung des Hauses mittels eines dem 21. Jahrhundert angemessenen Niedrigenergiekonzepts. Einen wichtigen Anteil des Projektes stellt auch die Neugestaltung des rund zwei Hektar großen Parks dar. Um sie wird sich der niederländische Landschaftsarchitekt Paul Deroose kümmern.

Der Baubeginn ist für den Herbst 2011 geplant, mit der Fertigstellung wird im Jahr 2014 gerechnet.

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