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30.09.2010
40 Jahre Ennsleitenkirche
Ausstellung in Oberösterreich
Sakralbauten haben oft eine faszinierende Geschichte. So auch der Pfarrhof und Pfarrsaal auf der Enssleite in Steyr, die vor 40 Jahren geweiht wurden. Der Sechziger-Jahre-Bau stammt von den Architekten Johann Gsteu und Friedrich Kurrent und nimmt in der Geschichte des modernen österreichischen Kirchenbaus eine besondere Stellung ein. Einerseits gilt die Kirche als Auftakt jener konstruktivistischen Richtung, die durch die Seminare von Konrad Wachsmann entscheidend beeinflusst wurde und innerhalb der Holzmeister-Schule eine rationalistische Gegenströmung auslöste. Andererseits ist sie ein Symbol für die Erneuerungsbestrebungen der Kirche mit der Tendenz der „Entsakralisierung, Entmystifizierung und Entsymbolisierung“ von Kultbauten.
Der Kirchenbau ist gemäß der Wachsmann´schen Doktrin aus einem tragenden Element entwickelt, wobei diese X-Stütze sowohl die vertikalen als auch die horizontalen Kräfte zu übernehmen vermag. Sechs Stützen in Verbindung mit einem Betonrahmen ergeben ein räumliches Element, gewissermaßen die Grundzelle, aus der das ganze Raumgefüge aufgebaut ist. Es handelt sich also um eine strenge Kombinatorik von Trag- und Raumelementen, die durch unterschiedliche Zusammenstellung (Reihung, Stapelung) und durch das Einführen oder Weglassen von Zwischendecken ein komplexes Raumprogramm zu bestreiten vermögen.
Das Jubiläum der Kirchweihe nimmt nun die IG Architektur Steyr zum Anlass, der Entstehungsgeschichte dieses Schlüsselwerks des zeitgenössischen Sakralbaus nachzugehen. In der Ausstellung „40 Jahre Ennsleitenkirche. Ein Kirchbau am Kreuzungspunkt in die Moderne“ wird anhand von Bildern, Plänen und Texten erläutert, wie Fragen der Architektur-, Kirchen- und Zeitgeschichte an diesem Ort zusammentreffen. Zur Eröffnung der Ausstellung findet eine Podiumsdiskussion mit den Architekten statt.
Eröffnung: 2. Oktober 2010, 19 Uhr
Ausstellung: 2. bis 26. Oktober 2010
Ort: Pfarre St. Josef, Arbeiterstraße 15, 4400 Steyr
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