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20.09.2010
Flügeldreieck
Luftfahrtmuseum in Krakau eingeweiht
Sehr harmonisch soll es am Samstag gewesen sein, als in Krakau auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Rakowice-Czyzyny das neue Luftfahrtmuseum eingeweiht wurde. Entworfen und gebaut wurde das Eingangs- und Hauptgebäude für das Muzeum Lotnictwa Polskiego w Krakowie von dem Berliner Büro Pysall.Ruge Architekten. Über 200 Flugzeuge und etwa 100 Flugzeugmotoren sind auf dem Museumsgelände zu bestauen. Der 4.500 Quadratmeter große Neubau enthält außerdem eine Luftfahrt-Bibliothek sowie Fotoarchive und schließt an den über sechs Hektar großen Aviationpark, der von den Berliner Landschaftsarchitekten St raum A gestaltet wurde.
Die alten Hangars des ehemaligen Flughafens Rakowice-Czyzyny lieferten den Architekten das Modulmaß der quadratischen Grundplatte und die Höhe des Neubaus. Die Gebäudeform entwickelt sich aus diesem Modul – eingeschnitten und gefalzt wie beim Falten eines Papierflugzeugs, entsteht die Großform, ein Flügeldreieck – in Beton gegossen und dennoch leicht wie ein Windrad oder ein Propeller, so die Architekten.
Die Flügel öffnen sich großflächig verglast in alle Himmelsrichtungen. Größe und Ausrichtung bestimmen sich durch die unterschiedlichen Nutzungen. Auf drei, dem Flügelgrundriss entsprechend versetzten Ebenen entsteht ein Raumkontinuum mit vielfältigen Ein- und Ausblicken innerhalb des Gebäudes und auf die Freiraumausstellung.
Die Neuplanung des Aviation-Parks vernetzt den Neubau, die acht historischen Hallen und die Open-Air-Ausstellung zu einem „Besichtigungserlebnis“. Pysall.Ruge haben in ihrem Entwurf historische Blickachsen aufgenommen, Alleen vervollständigt und Raumkanten zum Rollfeld ausgearbeitet.
Die Baukosten für Neubau und Parkgestaltung werden mit 13 Millionen Euro angegeben.
Architekt Justus Pysall wurde zur Eröffnung von dem Museumsdirektor für sein Projekt mit einer Skulptur ausgezeichnet und umarmt. Ein besseres Zeichen als diese Geste könnte es für den Erfolg dieses Projekts deutsch-polnischer Zusammenarbeit auf politischer sowie kultuereller Ebene wohl kaum geben.
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