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24.02.2003
Schrumpfende Städte
Workshop und Pressekonferenz in Berlin
Am Freitag, 21. Februar 2003, wurden die Planung und erste Ergebnisse des von der Kulturstiftung des Bundes mit 3,3 Millionen Euro geförderten Projekts "Schrumpfende Städte" der Presse vorgestellt.
Den Unterschied der Initiative "Schrumpfende Städte" zur gegenwärtigen städtebaulichen Debatte sehen die Beteiligten in der Einbeziehung kultureller Aspekte in die Erforschung des durch Strukturwandel (De-Industrialisierung / Postsozialismus), Fehlinvestitionen, Abwanderung, niedrige Geburtenraten und Suburbanisierung bedingten Phänomens. Im Gegensatz zu herkömmlichen städtebaulichen Planungsinstrumenten, wie sie der Bund derzeit mit seinem Programm zum "Stadtumbau Ost" verfolgt, sollen unterschiedliche künstlerische, gestalterische und wissenschaftliche Disziplinen zur Entwicklung von Handlungsstrategien herangezogen werden: "Kunst als methodisches Unschärfemilieu wird konstitutiv für die Schaffung der Möglichkeit, andere Handlungskonzepte zu entwickeln," so Barbara Steiner, die als Leiterin der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (neben der Stiftung Bauhaus Dessau und der Zeitschrift arch+) als Partnerin des Projekts auftritt.
In einem zweiphasigen Prozess sollen von 2002 bis 2005 solche Strategien erarbeitet werden. In der ersten Phase der Analyse wurden internationale Regionen, die von ähnlichen Problemen betroffen waren oder sind, dem Standort Halle/Leipzig gegenübergestellt. Detroit (USA) wurde als Beispiel eines postindustriellen Suburbanisierungsprozesses eingeführt, an der Region Liverpool / Manchester (GB) wurde die Abwanderung junger Bevölkerungsschichten (unter anderem aufgrund des "Hauptstadtsogs" Londons) illustriert, und die Stadt Ivanovo (RUS) repräsentierte die Auswirkungen des Postsozialismus.
Von Kunst war wenig zu sehen in der Präsentation des aktuellen Projektstandes, vielmehr wurden die harten Daten und Zahlen, die Leerstand und Abwanderung beziffern, in aller Schärfe vorgestellt. Inwieweit sich die Ergebnisse der internationalen Regionen auf ostdeutsche Städte anwenden lassen, in denen sich die vorgestellten Problematiken potenzieren, soll die zweite Phase des Projekts zeigen.
Diese wird zwei Ausstellungen beinhalten (2004 in Berlin, 2005 in Leipzig) sowie Werke von Künstlern, die von der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig mit Direktstipendien beauftragt werden. Die Zeitschrift arch+ schreibt im April 2004 einen Wettbewerb zu den "Schrumpfenden Städten" aus.
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