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18.08.2010
Jellyfish
Recycling-Theater in London fertig
Bei der Mülltrennung sind wir Deutschen ja Spitze – und auch beim Thema Recyclingarchitektur wollen wir uns nicht lumpen lassen. Dass nicht nur unsere westlichen Nachbarn wie die Niederländer von 2012 Architecten aus Ausrangiertem Architektur machen können, beweisen unter anderem Folke Köbberling und Martin Kaltwasser seit einigen Jahren mit ihren Projekten. Nun exportieren sie ihre Expertise: In London entsteht das Jellyfish Theatre – nicht nur nach ihren Plänen, denn Martin Kaltwasser legt selbst Hand an bei dem Projekt, von dem heute der Guardian berichtet.
Das Jellyfish-Theater wird nächste Woche eröffnet und liegt unweit des Globe Theatre. Es gibt keine detailliert ausgearbeiteten Pläne, gebaut wird mit dem, was die Architekten finden oder bekommen. Einzig das Stahltragwerk des Gebäudes wurde eigens angefertigt. Ausrangierte MDF-Platten wurden ebenso verbaut wie Gemüsekistenpaletten und alte Sperrholzplatten.
Das Theater, dessen erstes Stück mit dem Titel „Oikos“ (altgriechisch für „Haus“) am 26. August 2010 Premiere hat, wartet mit 200 Sitzplätzen auf und erfüllt alle Anforderungen an Sicherheit und Brandschutz.
Am Ende der Spielzeit zum 9. Oktober 2010 ist es dann aber auch für das Theater vorbei: Es wird abgebaut und seine Komponenten weiter verwertet. Gekostet hat das Projekt übrigens so gut wie nichts: Die Baumaterialen kamen wie erwähnt entweder vom Recyclinghof oder wurden gespendet; am Aufbau des Theaters waren unter anderem 81 freiwillige Helfer beteiligt – darunter zahlreiche arbeitslose Architekten. Insgesamt 4.200 Arbeitsstunden wurden für das Projekt geleistet.
Zum Thema:
Download der BauNetzWOCHE#48 zu Superuse: Recycling-Projekte von 2012 Architecten
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