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24.10.2002
Wie die Haut des Menschen
Bayer-Zentrale von Helmut Jahn in Leverkusen eröffnet
Am 22. Oktober 2002 wurde in Leverkusen die neue Zentrale des Bayer-Konzerns eingeweiht. Entworfen hat das 23.000 Quadratmeter große Bauwerk Helmut Jahn (Chicago), der im Juli 1998 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte.
Für 50 Millionen Euro entstand ein viergeschossiges Gebäude in Form eines weit geöffneten halben Ovals. Eine rechteckige transparente Pergola schafft den Übergang von der parallel verlaufenden Kaiser-Wilhelm-Allee zur repräsentativen Eingangshalle. Diese teilt das Oval in zwei 22 Meter tiefe Gebäudeflügel unterschiedlicher Größe. Freitreppen und Panoramaaufzüge führen zu den drei Obergeschossen. Das Haus bietet 200 Büroräumen und 275 Mitarbeitern Platz.
Vornehmlich mit Glas und Stahl verkleidet, entstand ein Gebäude, das „Weitblick und Offenheit des Bayer-Konzerns“ (Pressetext) symbolisieren soll. Besonderen Wert legten die Planer dabei auf das integrierte ökologische Klimakonzept, das mit einem geringen Aufwand an Gebäudetechnik auskommen soll. „Wir haben einen maximierten Komfort für die im Gebäude tätigen Mitarbeiter bei minimierten Energieverbrauch erreicht“, betont Helmut Jahn. Entscheidende Komponenten des Klimakonzeptes sind die thermisch aktivierbaren Betondecken sowie die doppelte Glasfassade. Deren Funktion verglich Jahn mit jener der „biologischen Haut des Menschen“.
Nach dem Umzug der Mitarbeiter in den Neubau soll die ehemalige Konzernzentrale, ein benachbartes 32-geschossiges Hochhaus aus dem Jahre 1962 (Architekten: HPP Hentrich Petschnigg & Partner) abgerissen werden (BauNetz-Meldung vom 27.11.1997 anlässlich der Abrissentscheidung). Die spätmoderne Hochhausscheibe muss weichen, da Neubau und Abriss dem Konzern billiger schienen als die notwendige Sanierung des Leverkusener Wahrzeichens (BauNetz-Meldung vom 18.03.1999 anlässlich der spektakulären Verhüllungsaktion zum 100. Geburtstag der Marke Aspirin).
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