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16.10.2002
Im Kreis der Bücher
Bibliothek in Alexandria eröffnet
Die vom norwegischen Architekturbüro Snøhetta geplante neue Bibliothek in Alexandria wird heute eingeweiht. Die Bibliothek mit dem größten Lesesaal der Welt, die an die Tradition der vor 2300 Jahren von Alexander dem Großen gegründeten Bibliothek anknüpft, ist das erste große Projekt der Norweger, die sich 1989 in einem internationalen Wettbewerb gegen 500 Mitbewerber durchgesetzt hatten (Gebäudebeschreibung siehe Baunetz-Meldung vom 01.10.2001).
In der chaotischen Stadtlandschaft Alexandrias bietet das schräggestellte zylinderförmige Gebäude im Hafenviertel ein neues städtebauliches Merkzeichen. Die Fußgängerbrücke, die den Zylinder durchschneidet, verbindet die Seeseite mit der Universität. Trotz der monumentalen Geometrie, die an die Bauwerke des alten Ägypten erinnert, ist das Gebäude der heutigen Zeit verhaftet, ein geometrischer Kunstgriff verbirgt sich in der einmaligen Form: das ellipsenförmige Gebäude ist im Dach und Grundriss schräg angeschnitten, so dass die Schnittfläche einen perfekten Kreis abbildet.
Das Innere der Bibliothek ist nordisch und modern, Assoziationen zu Asplunds halbkreisförmiger Bibliothek in Stockholm werden wach, doch die Norweger gestalten den Lesesaal mit sieben absteigenden Galerien dezentral und lösen so die Spannung der reinen Form auf. Die Wege zwischen den mit Tageslicht beleuchteten Leseplätzen, den Terrassen und dem Magazin sind kurz: funktionale Vorzüge, die das neue Gebäude in Alexandria anderen bemerkenswerten in den letzten Jahren entstandenen Bibliotheksbauten wie etwa der Bibliothèque Nationale in Paris, durchaus voraus hat.
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