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27.09.2002

Berlin im Tischtennis-Rausch

Ausstellung visionärer Studentenarbeiten zum Kinostart von Minority-Report


Zum Kinostart des neuen Steven-Spielberg-Films „Minority Report“ wurden am vergangenen Freitag im DAZ Berlin in Anwesenheit des Regisseurs und des Hauptdarstellers Tom Cruise die eingereichten Arbeiten eines Studentenwettbewerbs präsentiert, den die 20th Century Fox im Juli ausgeschrieben hatte und der im weiteren Verlauf in verschiedenen Berliner Kinos gezeigt wird.

„Minority Report“ basiert auf einer Kurzgeschichte des Science-Fiction-Schriftstellers Philip K. Dick, der schon die Vorlagen für die Filme „Blade Runner“ und „Total Recall“ geliefert hatte, deren Szenografien als visualisierte Architekturtopien Kultstatus erreichen. Auch bei „Minority Report“ entwirft Dick wieder eine visionäre Szenerie, diesmal für Washington DC im Jahr 2054. Der von der 20th Century Fox ausgeschriebene Wettbewerb forderte die Studenten analog zu einer Vision Berlins für das Jahr 2054 auf, explizit gewünscht war eine Darstellung, die sich mit dem Medium Film auseinandersetzt.

Die prominent besetzte Jury (u.a. „James-Bond-Architekt“ Ken Adam, Kees Christiaanse,...) vergab drei Preise:

  • 1. Preis: „Joola Eyeball“; Verfasser: Jan Lukas, Ines Trögel, Chris Middleton, Karim El-Eshmawi, Christoph Stankowic, Jan Rösch; TU Berlin


  • 3. Preis: „linked cities“; Verfasser: Patricia Constantini, Tommy Starck; Hochschule für Film- und Fernsehen, München


  • Lobende Erwähnung: Kinh Manh Tran, Universität der Künste, Berlin

Der erste Preis „Joola Eyeball“ entwirft ein Berlin im Zeichen des Tischtennisfiebers: „Demographische Auswüchse der Überalterung, Sportfanatismus, Historismus und Innovationen im Bereich der Mobilität sowie der Nanotechnologie verschmelzen zu einer phantasievollen, selbstironischen Zukunftsvision, die sich medial und inhaltlich stets auf das historisch gewachsene Berlin bezieht“ (aus dem Juryprotokoll).

Die Verfasser von „linked cities“ sehen Berlin als einen Knoten im Netz von 150 miteinander verbundenen Großstädten, die der Weltbevölkerung in einem Szenario akuter Umweltkatastrophen die einzige zukunftsgerechte Lebensmöglichkeit bieten. Die Stadtentwicklung erfolgt als vertikale „sky city“, in der fliegende vernetzte Kapseln und Röhren über der Stadt schweben.

Die mit einer lobenden Erwähnung gekürte Arbeit des UdK-Studenten Kinh Manh Tran entwickelt, basierend auf einer sozialanalytischen Studie, eine Utopie, die jedem Einwohner einen prozentual gleichen Anteil unterschiedlich genutzter Stadtfläche zuteilt.




Zum Thema:

www.visionen2054.de


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