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03.07.2002
Ein unmoralisches Angebot
Verleihung der „Architekturpreise des Landes Salzburg“ vereitelt
Am 1. Juli 2002 hätte eigentlich die Verleihung der
Architekturpreise des Landes Salzburg stattfinden sollen. Eine Jury hatte insgesamt drei vorbildliche Projekte gleichrangig prämiert und der Landesregierung zur Unterschrift vorgelegt. Doch der zuständige Landeshauptmann Franz Schausberger erklärte, er „denke nicht daran“, den Vorschlag für die Verleihung der Preise zu unterschreiben.
Dadurch kam der notwendige einstimmige Beschluss der Landesregierung für die Verleihung nicht zustande, so dass die Landes-Architekturpreise in diesem Jahr nicht verliehen werden können. Es sei das erste Mal, dass sich die Salzburger Landesregierung über die Entscheidung einer Fachjury hinwegsetze, heißt es im Pressetext der „Initiative Architektur“.
Die Weigerung des Landeshauptmanns, die Liste der Preisträger abzuzeichnen, lag offenbar an einem unliebsamen Projekt: dem Betriebsgebäude der Salzburg AG des renommierten Schweizer Büros Bétrix & Consolascio. An die Jury sei „das unmoralische Ansinnen gestellt“ worden, ihre Entscheidung zu revidieren und das nicht genehme Projekt herauszunehmen, erklärte Ursula Spannberger, Kuratorin des Preises. „Dies stellt einen „demokratiepolitisch sehr bedenklichen Vorgang dar; Assoziationen mit längst überholt geglaubten Staatsformen überlasse ich ihrer Phantasie“, sagte sie weiter.
Die Jury hatte einstimmig drei Projekte für den
Architekturpreis des Landes Salzburg 2002 vorgeschlagen:
- Betriebsgebäude der Salzburg AG, Architekten: Marie-Claude Betrix & Eraldo Consolascio mit Eric Maier
- Altenwohnheim Neumarkt am Wallersee, Architekten: Klaus Kada/Gerd Wittfeld
- Kinder- und Jugendhaus Liefering, Architekt: Thomas Forsthuber
- Haus „Schwalbennest“ in Puch, Architekten: Elsa Nichol & Edgar Spraiter
- Wohnanlage OASIS, Architekten: Max Rieder/Wolfgang Tschapeller/Hans-Peter Wörndl
- Für das Förderstipendium (7.500.- Euro) wurde Norbert Mayr nominiert.
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