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09.07.2010
Das ungebaute Berlin
Ausstellung im Café Moskau
„Keine andere Stadt inspirierte Architekten so sehr zu Visionen wie Berlin“, so schreibt es der Kurator Carsten Krohn über seine kommende Ausstellung „Das ungebaute Berlin“, die am 15. Juli in Berlin eröffnet wird. Und er hat auch Belege für diese Aussage, hat er doch satte 100 „vergessene und verdrängte Projekte aus dem 20. Jahrhundert“ zusammengetragen, die allesamt für Berlin erdacht, jedoch nie realisiert wurden. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben die Ausstellung und der dicke Katalog damit noch lange nicht – sie funktionieren eher wie ein Bilderbuch der architektonischen und stadtplanerischen Ideengeschichte quer durch das vergangene Jahrhundert:
„Es wird ein anderes Berlin gezeigt, als wir es kennen, eine unsichtbare Stadt. Deren Kenntnis ist aber für das Verständnis der gebauten Stadt notwendig, weil sich diese aus den Fragmenten der Utopien zusammensetzt.“ Und wer da alles an einem vorbeizieht: die Luckhardts, Poelzig, Hilberseimer, Speer, Le Corbusier, MVRDV, Morphosis, Lebbeus Woods, Grassi, Piano, Gehry bis schließlich hin zu Peter Zumthors Entwurf für die Topographie des Terrors, von dem immerhin einmal die Treppenhäuser standen – das ist mehr, als alle anderen Entwürfe in dieser Ausstellung von sich behaupten können.
Für die Ausstellung wurden 15 großformatige Holzmodelle zu ausgewählten Entwürfen angefertigt, die anderen Entwürfe werden als Pläne präsentiert. Die Ausstellung im Café Moskau wurde von den Berliner Architekten Kuehn Malvezzi gestaltet. Mit etwa 25 noch lebenden Architekten wie Rem Koolhaas, Alvaro Siza, Daniel Libeskind oder Norman Foster – die alle nicht realisierte Entwürfe zu den unzähligen Berliner Wettbewerben beigesteuert haben – wurden Interviews geführt, die in der Ausstellung als Videoprojektionen zu sehen sein werden. Wir dürfen also gespannt sein auf einen umfangreichen Spaziergang durch ein Berlin, wie es – zum Glück oder unglücklicherweise – nie war.
Eröffnung: Donnerstag, 15. Juli 2010, 19 Uhr
Ausstellung: 16. Juli bis 15. August 2010, 10-20 Uhr
Ort: Café Moskau, Karl-Marx-Allee 34, 10178 Berlin
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