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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Akademie_der_Kuenste_in_Berlin_soll_2003_fertig_werden_11037.html

26.04.2002

Kein Baustopp nach Richtfest

Akademie der Künste in Berlin soll 2003 fertig werden


Der Neubau der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin feierte am 26. April 2002 Richtfest. Anwesend waren unter anderem Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Bundesinnenminister Otto Schily. Das Bauwerk mit der turbulenten Entstehungsgeschichte ist im Rohbau fertig gestellt; einige denkmalgeschützte Säle wurden integriert. Insgesamt entstehen 15.300 Quadratmeter BGF für die Akademie und ein Erweiterungsbau des Hotels Adlon an der Behrenstraße.
Die leichte, transparente Architektur des Büros Behnisch und Partner (zusammen mit dem Bauhistoriker Werner Durth) stellt einen deutlichen Gegensatz zu den nach dem „steinernen“ Regelwerk des Pariser Platzes entstandenen Nachbarbauten dar.
Der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit kündigte in seinem Grußwort einen Fertigstellungstermin für Mitte 2003 an.

Überschattet worden war das Richtfest durch Pressemeldungen im Vorfeld, nach denen umfangreiche Nachforderungen der Baufirma den Etat sprengen und womöglich zu einem Baustopp führen könnten. Wowereit hielt dagegen, es gebe „keinen Zweifel“, dass der Neubau vollendet werden müsse. „Es gibt keinen Baustopp!“.
Laut Senatsbaudirektor Hans Stimmann beläuft sich die Mehrforderung der Baufirmen auf 10 Millionen Euro bei einem Gesamtetat von bislang knapp 40 Millionen Euro. Er prüfe zur Zeit, was davon berechtigt sei.
Wowereit nannte gegenüber dem BauNetz eine Summe „zwischen 1 und 10 Mio. Euro“ als den Betrag, der sich nach Prüfung als berechtigt erweisen könne. Woher dieses Geld kommen soll, konnte er nicht sagen.

Werner Durth, der als Vertreter der Architekten ein Grußwort hielt, kritisierte zum einen das Finanzierungsverfahren, das auf einem Leasing-Modell beruht, und zum anderen den Verkauf des Grundstücksstreifens an der Behrenstraße an das Hotel Adlon, wodurch eine räumliche Umorganisation der Akademie nötig geworden war, was „dem inneren Gefüge des Baus nicht gut getan hat“. Unter anderem mussten vier Untergeschosse tief Archivräume gebaut werden.

Als Kuriosum wurde von den Gästen des Richtfestes empfunden, dass entgegen den üblichen Gepflogenheiten auch der Geschäftsführer des Bauunternehmens Pegel eine Ansprache halten durfte, in der er langatmig die Gründe für die Mehrkosten darzustellen versuchte. Durch demonstrativen Applaus versuchte das geladene Publikum, diese Rede vorzeitig zum Ende zu bringen.


Zum Thema:

BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung am 15.05.2000


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Behnisch Architekten


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