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22.04.2010

Baumschlager Eberle, Annäherungen/ Approaches

Bücher im BauNetz


Sie können als Männer der ersten Stunde bezeichnet werden: Die Architekten Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle sind Pioniere der heute weit über den deutschsprachigen Raum hinaus bekannten Vorarlberger Architektur und prägen das Bild einer solchen mit auffallender Konstanz. Als sie 1989 einen ersten Preis für das Projekt eines Vorarlberger Einfamilienhauses erhielten, waren internationaler Erfolg und weltweite Bautätigkeit der Architekten noch nicht abzusehen.

Anfang 2010, mehr als 20 Jahre nach Gründung des Büros, trägt das Buch „Baumschlager Eberle, Annäherungen/ Approaches“ dem internationalen und regionalen Schaffen der Architekten inhaltlich wie grafisch Rechnung. Gleichwertig und um die Mittelachse orientiert, werden deutsche und englische Texte übereinandergestellt. Ganzseitige Abbildungen zwischen den Texten heben die Zweiteilung auf, nehmen sich zurück und stellen die textlichen Inhalte in den Vordergrund.

So liest sich dann das Inhaltsverzeichnis wie die Mitgliederliste einer deutsch-österreichisch-schweizerischen Gesellschaft für Architekturpublizistik. Neben dem im letzten Jahr verstorbenen Professor für Architekturgeschichte an der ETH Zürich, Walter Zschokke, sind es vor allem Ingeborg Flagge, ehemalige Direktorin des DAM in Frankfurt, Roman Hollenstein, Autor für die Neue Züricher Zeitung, und Christian Kühn und Herausgeber der Architekturzeitschrift UmBau, die mit einem publizistischen Auge auf die Architektur von Baumschlager Eberle schauen. Allein die thematische Zusammenstellung erweckt den Vermutung, dass hier ein Rundumschlag der Architekturpublizistik geplant, und die Arbeiten von Baumschlager Eberle in Gänze und von allen Seiten her betrachtet und beschrieben werden sollten – scheinbar aus Angst, den ein oder anderen Aspekt der Architektur und der Entwicklung des Büros Baumschlager Eberle zu vergessen. Das scheint auf den ersten Blick ein wenig viel für das kleine, schmale schwarze Buch, das schwerer in der Hand liegt als erwartet.

Die Chance zur Annäherung, wie im Titel versprochen, wird dann doch gewährt, wenn zum Schluss Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle im Gespräch mit Christian Kühn zu Wort kommen. Sie stehen Praxis-Fragen Rede und Antwort, sagen, wie und aus welchem Grund sie welche Teams im Büro Baumschlager Eberle zusammen arbeiten lassen und scheuen weder Ökonomie- noch Lehrdiskussion.

Unsere Verantwortung als Architekten ist dabei, längere Betrachtungszeiträume des Denkens zu haben als die meisten der Entscheidungsträger. Ich habe immer schon die Aufgabe des Architekten so verstanden, gewissermaßen jene zu vertreten, die nicht am Tisch sitzen, die noch nicht vorhanden sind. Das ist vielleicht eine moralisierende Architekturauffassung, aber zu der stehe ich ganz klar“, sagt Dietmar Eberle bestimmt. Eine Aussage, die das Buch sympathisch und die Architekten greifbar macht. (Claudia Gerhäusser)

Baumschlager Eberle, Annäherungen/ Approaches
Hg.: Gert Walden mit Beiträgen von Walter Zschokke, Christian Kühn, Dietmar Eberle, Ingeborg Flagge, Michelle Corrodi, Adolph Stiller, Gerhard Ullmann, Roman Hollenstein, Oliver Herwig
Springer Verlag, 2010
Hardcover, Deutsch/ English,
148 Seiten mit 30 Abbildungen
29,95 Euro

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Zum Thema:

Das E-Science Lab für die ETH Zürich von Baumschlager Eberle bei www.designlines.de  und unter www.baunetzwissen.de sowie ein Objektbericht über das Sporthotel in Savognin, ein Studentenwohnheim in Wien und das Nordwesthaus in Fußach.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Baumschlager Eberle Architekten


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