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20.04.2010
Zierkirschenarmee in Berlin
Spatenstich für Grenz-Gedenkstätte
Am 9. November 2010 wird der Prunus subhirtella ’Autumnalis’ blühen. Schon morgen jedoch wird der japanische Zierkirschbaum gepflanzt, und zwar am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße in Berlin. Der „Spätblüher“ ist die erste einer ganzen Armee von Zierkirschen, die Hauptbestandteil des geplanten „Erinnerungsraumes für den 9. November 1989“ sind.
Die Neugestaltung des „Platz des 9. Novembers“ soll pünktlich zum 21. Jahrestag des Mauerfalls fertig gestellt werden. Das 350.000 Euro teure Projekt wird am 21. April in Anwesenheit von Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz eröffnet.
Mit der Planung beauftragt ist das Büro Sinai Faust Schroll Schwarz. Die Freiraumplaner haben sich bereits mit Projekten wie der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße und der Neugestaltung des KZ-Mahnmals Bergen-Belsen einen Namen gemacht (siehe BauNetz-Meldung vom 14.Dezember 2007 und BauNetz-Meldung vom 29.Oktober 2007).
Bei der Gestaltung des ehemaligen Grenzübergangs ist der „Moment“ und der Tag des Mauerfalls als „Erinnerungseinheit“ das zentrale Thema. Den Gestaltern zufolge sollen die „starken Momente“ des 9. Novembers 1989 durch eine rhythmische Reihung rostender Stahlbänder im grobkörnigen Bodenbelag verdeutlicht werden. Die Abfolge der den anthrazitfarbenen Basalt durchziehenden Elemente soll sich an Ereignissen orientieren, die sich im Zeitraum von 9 bis 24 Uhr am Tage des Mauerfalls abspielten.
Der Platz, in der Form eines langgestreckten Keils, richtet sich senkrecht auf ein Reststück Hinterlandmauer. Mit dem schmaler werdenen Raum verdichten sich die Zierkirschen, die an der verengten Mauerstelle in der Dichte eines Hains gepflanzt sind. Der gesamte Raum solle sich „auch sinnlich und kontemplativ erschließen“, so die Planer. Weiter werde der Ort „zwischen Brückenbastion und Kirschhain als zentraler Ort der historischen Information ausgestattet“.
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