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29.11.2001
Wer war Bruno Ahrens?
Berliner Architektenkammer unterstützt Erforschung jüdischer Baukunst
Bei einer Veranstaltung in der Berliner Akademie der Künste am 27. November 2001 forderte der Präsident der Berliner Architektenkammer, Cornelius Härtling, dazu auf, die Erforschung deutscher jüdischer Baukunst zu unterstützen. Bereits seit 1992 versucht eine kleine Gruppe von Architekten und Historikern - die „Gesellschaft für die Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten e.V.“ - vergessene Architekten und ihre Bauwerke wieder ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Alleine in Berlin gab es bis zum Berufsverbot durch die Nazis 1933 mehr als 300 Architekten und Architektinnen jüdischen Glaubens. Einem Großteil von ihnen gelang es zu emigrieren, etwa ein Fünftel wurde in Konzentrationslagern ermordet. Ihre Bauten prägen das Berliner Stadtbild, doch ihre Namen sind mit Ausnahme von Erich Mendelsohn wenig bekannt: Rainer Kaufmann, der Architekt der Volksbühne und des Hebbel-Theaters ist ebenso in Vergessenheit geraten wie Bruno Ahrens, der neben einigen modernen Bauten in der "Weißen Stadt" in Reinickendorf auch die Villa in der Miquelstrasse baute, in der heute Bundespräsident Rau wohnt.
Die Recherche des Vereins stützt sich auf eine Namensliste der aus der Reichskulturkammer ausgeschlossenen jüdischen Architekten im Dritten Reich, die die Vereinsgründerin Myra Wahrhaftig im Zehlendorfer „Berlin Document Center“ ausgegraben hat.
Eine Ausstellung und mehrere Publikationen sind geplant. Zudem veranstaltet der Verein architektonische Rundgänge, der nächste ist am 19. Januar 2002 zu Gebäuden von Bruno Ahrens geplant. Für die aufwändige Recherche fehlen sowohl Gelder als auch Hinweise zu Menschen und Bauten.
Weitere Informationen erteilt Günter Schlusche unter der Telefonnummer 030 - 771 97 59.
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