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04.06.2018
Frei Ottos Freude am Experiment
Mannheims Multihalle in Venedig
„Schlafende Schönheit“ heißt die Ausstellung, die das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit den Kuratoren Sally Below und Georg Vrachliotis in Venedig auf die Beine gestellt hat. Und jeder, der einmal Frei Ottos wunderbare Multihalle in Mannheim besuchen konnte, kann den Titel nur zu gut verstehen: Einst für die Bundesgartenschau 1975 in Mannheim als Mehrzweckhalle errichtet, gilt sie immer noch als die größte Holzgitterschale der Welt.
Vollkommen stützenfrei verkörperte der Bau von Frei Otto und Carlfried Mutschler die Essenz des offenen Raumes. Und auch heute noch versprüht die geschmeidige, organische Form dieses Bauwerkes, das zurecht als Ingenieurbaukunst verstanden werden darf, ein wenig Zukunftsvision unter all der Leere und dem Staub, der sich in den Jahren ohne Nutzung über den Raum gelegt hat.
Gemeinsam mit Universitäten, Künstlern, Architekten und Anwohnern sucht die Stadt Mannheim derzeit nach einem Nutzungskonzept, das den langfristigen Erhalt der Halle sichert. Die Ausstellung schenkt dem Besucher einen Einblick in den Entwurfsprozess Frei Ottos. Durch Bilder, Filme und Pläne wird deutlich, mit welcher Freude am Experiment sich Otto an das Schaffen machte. In unserem Film erläutert Sally Below die Ausstellungsarchitektur, die Marc Frohn mit seinem Architekturbüro FAR frohn&rojas entwickelt hat. (as)
Ausstellung: bis 29. Juli, Die–So, 14–19 Uhr
Ort: Gondolieri Bauer Servizi, Giudecca 211, 30133 Venedig
Zum Thema:
www.sleeping-beauty-multihalle.de
BauNetz in Venedig: Weitere Filme und Beiträge zur 16. Architekturbiennale.
Mehr zum Besuch der Biennale: www.labiennale.org