- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
29.02.2000
Nur Gewinner
Hochhaus-Wettbewerb „Max“ in Frankfurt / M. entschieden
Am 29. Februar 2000 wurde in Frankfurt am Main das endgültige Ergebnis des Wettbewerbs um das Hochhaus „MAX“ bekannt gegeben: Der Entwurf des Büros Murphy / Jahn (Chicago) wurde aufgrund seiner hohen „Flächeneffizienz“ und der „Flexibilität der Nutzungsmöglichkeiten“ zur Realisierung ausgewählt. Das „ästhetische Empfinden einer gewissen Leichtigkeit“ habe ebenfalls den Ausschlag dazu gegeben, sich für diese Arbeit zu entscheiden, sagte Carl-L. von Boehm-Bezing, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank AG, bei der Präsentation des Ergebnisses. Einen echten Verlierer gibt es dennoch nicht: Die beiden Finalisten des Wettbewerbs, Murphy / Jahn und das Frankfurter Büro Köhler Architekten haben eine Kooperation vereinbart und werden das Projekt auf Grundlage des siegreichen Entwurfes gemeinsam realisieren.
In dem über 200 Meter hohe Turm in der Frankfurter Innenstadt (Große Gallusstraße /Junghofstraße / Neue Schlesinger Gasse) sollen auf 50 Geschossen 122.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche enstehen; das geplante Investitionsvolumen beträgt rund 1,5 Milliarden Mark. Die Deutsche Grundbesitz Management GmbH, die das Projekt als Tochter der Deutschen Bank AG federführend entwickelt, rechnet mit einer Fertigstellung innerhalb der nächsten fünf Jahre.
Das Projekt hat schon jetzt eine lange und durchaus umstrittene Vorgeschichte: 400 Büros hatten sich um die Teilnahme am Wettbewerb beworben, 110 wurden zugelassen. Eine Jury unter Vorsitz von Christoph Mäckler (Frankfurt / Berlin) wählte anschließend 25 Teilnehmer für die zweite Phase aus, um dann im November 1999 zwei Preisgruppen mit insgesamt fünf Büros zu bestimmen (siehe BauNetz-Meldung vom 4.11.1999). Mit dieser Empfehlung an den Auslober war der Wettbewerb gemäß der Auslobung formell beendet. Nach einer weiteren Überarbeitungsphase schieden im Januar 2000 die Berliner Architekten Hans Kollhoff, Walter A. Noebel und Bernhard Winking aus dem Verfahren aus, als der Frankfurter Planungsdezernent Martin Wentz und Vertreter des Auslobers die Entwürfe von Köhler Architekten und Murphy/Jahn für eine letzte Optimierung auswählten.
Begleitet wurde das Verfahren von zum Teil heftiger Kritik in der Presse und der Architektur-Fachwelt, nachdem bekannt wurde, dass der Entwurf von Jahn bereits in einer der ersten Runden ausgeschieden und nachträglich wieder aufgenommen worden war. Christian Thomas erhob in der Frankfurter Rundschau sogar einen recht offenen Plagiatsvorwurf, nachdem Jahn zur zweiten Runde einen völlig neuen, an Walter A. Noebels Arbeit angelehnten Entwurf einreichte. Carl-L. von Boehm-Bezing verwies bei der heutigen Pressekonferenz allerdings mit Nachdruck darauf, dass die Architektenkammer Hessen die Ordnungsmäßigkeit des Verfahrens im Dezember 1999 bestätigt hat.
Eine weitere Simulation der Frankfurter Skyline und eine Modellfoto von „Max“ sind als weitere Zoom-Bilder hinterlegt (Quelle: Deutsche Grundbesitz Management GmbH).
Lesen Sie hierzu auch einen ausführlichen Bericht von DBZ-Online im BauNetz.
Kommentare:
Meldung kommentieren