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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Eroeffnung_der_Akademie_Mont-Cenis_in_Herne-Sodingen_5665.html

19.08.1999

Stadt unter Glas

Eröffnung der Akademie Mont-Cenis in Herne-Sodingen


Mit Festakt, Presserundgang und in Anwesenheit des NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement wird am 20. August 1999 die Akademie Mont-Cenis in Herne-Sodingen feierlich eröffnet. Damit nimmt nicht nur die Fortbildungsakademie des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen sondern auch die „weltgrößte dachintegrierte Solarstromanlage“, ein „Architektur-Novum mit mikroklimatischer Hülle“, offiziell den Betrieb auf. Mit einem Solarkongreß war das Gebäude Anfang August bereits „inoffiziell“ eingeweiht worden (BauNetz-Meldung vom 2. 8. 1999).
Der Herner Stadtteil Sodingen hatte nach der Stillegung der Zeche Mont-Cenis und deren zwei Fördertürmen eine Landmarke verloren - der Akademiebau nach den Plänen der französischen Architekten Jourdà et Perraudin soll diese nun ersetzen und darüberhinaus mit dem integrierten Stadtteil-Zentrum einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Stadtteils leisten. Im Zuge eines großangelegten Revitalisierungsprogramms, das mit dem Bau der Akademie einherging, entschied sich die nordrhein-westfälische Landesregierung für die Ansiedlung einer öffentlichen Einrichtung statt eines ebenfalls diskutierten Einkaufszentrums. Mittels Ideenwettwerbewerb war 1990 eine Lösung für den Ort gesucht worden.
Das weitgespannte Dach der Akademie, das verschiedene Bauelemente zu einer kleinen Stadt vereint, trägt eine stromproduzierende Eindeckung; diese derzeit weltweit einzigartige Solaranlage liefert ein Megawatt Strom Spitzenleistung. Die gesamte Glashülle wird von 56 Fichtenstämmen getragen. 176 Meter lang, 72 Meter breit und 15 Meter hoch ist der Glasblock, der die Herner „Schöne Neue Welt“ umfängt. Der Innen-Außen-Raum bewirkt eine „klimatische Verschiebung“, die im Sommer wie im Winter ein Mittelmeerklima garantieren soll - vergleichbar ist die Anlage mit einem riesigen Wintergarten mit Kieswegen, Pflanzen und Wasserbecken. Die holzverkleideten Häuser unter der Glashülle sind vor Wind und Regen geschützt und müssen deshalb nicht absolut wetterdicht sein. Eine eigene Wetterstation steuert die Öffnung der Fassadenelemente zur Regelung des Kühl- oder Heizeffekts.

Ein weiteres Foto des Neubaus ist als Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: Entwicklungsgesellschaft Mont-Cenis).

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Akademie Mont-Cenis.


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