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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Neu-_und_Umbau_fuer_Bundesbank_in_Berlin_fertig_gestellt_28924.html

06.11.2007

Visuelle Umklammerung

Neu- und Umbau für Bundesbank in Berlin fertig gestellt


Es ist eins der komplexesten Bauprojekte Berlins, denn hier kann man sowohl Architektur- als auch Bankengeschichte an einem Ort ablesen: Für den Um- und Neubau der Deutschen Bundesbank in Berlin-Charlottenburg wurde am 1. November 2007 die Eröffnung gefeiert. Die Erweiterungsbauten, der einen denkmalgeschützten Altbau ergänzt, wurden vom Stuttgarter Architekten Günter Hermann entworfen, der 1997 im entsprechenden Realisierungswettbewerb einen 2. Preis gewonnen hatte (1. Preis Dietrich Bangert, Berlin).

Auf dem insgesamt 8.200 Quadratmeter großen Grundstück war 1907 an der Leibnitzstraße 9 von Julius Habicht und Philipp Rappaport das Haus der Reichsbankstelle errichtet worden. In den zwanziger Jahren wurde der Komplex in die Leibnitzstraße 7 erweitert, 1954 kamen Erweiterungsbauten von Johannes Krüger für die Landeszentralbank an der Ecke Bismarck- und Leibnizstraße hinzu.

Bis 1992 befanden sich alle Einrichtungen der bis dahin nur für den Westteil Berlins zuständigen Landeszentralbank Berlin in der Gebäudeanlage an der Leibnizstraße. Mit der Erweiterung des Zuständigkeitsbereiches und des Geschäftsumfanges wurden Flächenkapazitäten erforderlich, die dort nicht verfügbar waren. Am 1. Mai 2002 ging die Landeszentralbank in Berlin und Brandenburg in der Deutschen Bundesbank (BBk) auf. Seitdem heißt sie „Hauptverwaltung Berlin der Deutschen Bundesbank“.

Mit der Erweiterung besteht das Projekt nunmehr aus vier Bauteilen:

  • denkmalgeschützter so genannter „Krügerbau“ Ecke Bismarck-/Leibnizstr. – Baujahr 1954

  • Neubau entlang der Leibnizstraße

  • Neubau von der Bismarckstraße in den Blockinnenbereich reichend

  • Erweiterungsbau im Blockinnenbereich
Alle drei Neubauten stammen von Günter Herrmann. – Als städtebauliche Reaktion auf den Bestand und die Umgebung wurde der Blockrand geschlossen. Im Blockinneren wurde durch den Neubau die Typologie der Hinterhofhäuser fortgeführt. Ein Erweiterungsbau im Blockinnenbereich setzt in den Obergeschossen die Gebäudeflucht des Neubaus fort und bildet hierdurch eine weitere Fortsetzung der Blockrandschließung.

Die Gebäudehöhen nehmen die Höhen der umgebenden Bebauung bzw. des Krügerbaus auf, eine Ausnahme bildet weiterhin der bestehende zehngeschossige „Turm“ des Krügerbaus, der ansonsten neun Ober- und zwei Untergeschosse aufweist. Der Neubau entlang der Leibnizstraße besteht aus neun Obergeschossen, der Neubau an der Bismarckstraße aus acht Obergeschossen, der Erweiterungsbau im Blockinneren aus drei Obergeschossen.

Die Gebäudeanlage des Neubaus legt sich als „Rückgrat“ zur „visuellen Umklammerung“ (Architekten) um den Krügerbau, um somit die Präsentation der Bundesbank als einheitliches Gebäude vor allem vom Blickpunkt der Kreuzung Bismarck-/Leibnizstraße zu erreichen. Durch die Umklammerung des Krügerbaus wird ein neuer Innenhof gebildet, der über das Eingangsfoyer des Krügerbaus erschlossen wird.

Das vorwiegend mit Naturstein verkleidete Gebäude versammelt alle Notenbankstellen in Berlin und die bisherigen Stellen in Frankfurt/Oder und Potsdam mit insgesamt 500 Mitarbeitern unter einem Dach.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Günter Hermann Architekten


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