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24.05.2011
In Stein gehauen
Museum in Portugal fertig gestellt
Was passiert, wenn Beton auf Schiefer trifft? Ein Ergebnis dieser ungewöhnlichen Kombination lässt sich in Portugal bewundern. In dem Städtchen Vila Nova de Foz Coa in der Regiao Norte hat das portugiesische Architektenduo Camilo Rebelo und Tiago Pimentel ein Museum aus eben diesen beiden Materialien realisiert. Das MAAVC – Museo de Arte e Arqueologia do Vale do Côa wurde mitten in der Berglandschaft auf einem Hochplateau errichtet – wie in Stein gehauen verbindet sich das Gebäude mit der Topografie.
Die Architekten begreifen den monolithischen Neubau als eine Installation in der Landschaft. Mit diesem Konzept haben sie 2004 den international ausgelobten Wettbewerb gewonnen. Das dreieckige 6.200 Quadratmeter große Gebäude wurde auf der Mittellinie zweier Täler – Vale de José Esteves und Vale do Forno – errichtet, zu denen sich jeweils die beiden Längsseiten des Neubaus wenden. Die dritte kürzere Seite blickt auf die Flussmündung des Côa in den Douro.
Um das Gebäude in seiner Umgebung zu inszenieren, wurde der Museumseingang konträr zum Gebäudeinneren entwickelt. Dieser befindet sich auf dem Museumsdach und dient als Bühne für das Berg- und Talpanorama – eine Plattform mit Parkmöglichkeiten, eine Terrasse und ein Aussichtspunkt öffnen das Gebäude zur Umgebung. Die darunter liegenden Ausstellungsflächen hingegen sind abgeschlossen und introvertiert; nur wenige Fenster öffnen das Gebäude nach außen. Die schmalen Fenster wirken dabei ebenfalls, als wurden sie nachträglich in den Gebäudekubus gehauen. Durch die Faserbeton-Schiefer-Platten wird die raue Struktur der Fassade zusätzlich hervorgehoben. Da dem Beton lokale Schiefersteine untergemischt wurden, tarnt sich das Gebäude in der kargen Berglandschaft.
Fotos: Camilo Rebelo und Tiago Pimentel
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