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09.10.2014
Schwebende Scheune
Einfamilienhaus im Saarland
Bescheidenheit mit großer Wirkung: Im saarländischen Ottweiler haben Bayer & Strobel Architekten (Kaiserslautern) ein Einfamilienhaus gebaut, das trotz einfacher Formen und Materialien durch Besonderheit besticht.
In seiner Kubatur erinnert das mattschwarze Haus am Ortsrand der Kleinstadt an eine Scheune. Auch im Material knüpften die Architekten an das landwirtschaftliche Bauen an: Das Satteldach aus dunklen Faserzement-Wellplatten geht direkt in eine fast schwarze Holzfassade aus vertikalen Fichtenbrettern über. Der dunkle Farbton beider Elemente verleiht dem in Holz-Rahmenbauweise realisierten Haus ein fast monolithisches Erscheinungsbild.
Eine Sockelplatte aus Beton, die das Gebäude dem Anschein nach minimal über dem Erdboden schweben lässt, verstärkt dessen skulpturalen Charakter. Tatsächlicher Hintergrund dieser „Tischplatte“ war es jedoch, „den Eingriff in die natürliche Topographie so gering wie möglich zu halten“, erklären die Architekten.
Der Querschnitt durchs Haus fungiert quasi als Spiegelachse des Gebäudegrundrisses: Zur einen Seite befindet sich der Eltern- und zur anderen Seite der Kinderbereich. Beide Bereiche werden separat über einläufige Treppen erschlossen. An beiden Stirnseiten des Hauses befindet sich je eine Halle, die bis unter das Dach reicht. Dabei dient eine davon als Eingangsbereich mit Unterstand für Fahrzeuge, den anderen Hallenraum nutzen die Bewohner als Wohnzimmer. Ein frontbreites Fenster, das einen Einschnitt in das schwarze Volumen darstellt, gibt den Blick auf das Sankt Wendeler Land des Hunsrück frei.
An der Längsseite des Hauses zum Tal hin findet sich ebenfalls ein markanter Einschnitt in das Gebäudevolumen in Form einer Loggia. Deren Pendant auf der Bergseite des Hauses ist ein langer Flur, über den die Erschließung der zwischen Loggia und Gang liegenden Einzelräume erfolgt. (lr)
Fotos: Peter Strobel
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