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29.10.2012
Außen vereint, innen entzweit
Doppelhaus von L3P in der Nordschweiz
Ein Doppelhaus in der Schweiz wurde bewusst so entworfen, dass „der Typ Doppelhaus in keiner Weise ablesbar“ ist. Die beiden Wohneinheiten sind hingegen innenräumlich sehr unterschiedlich gestaltet, weswegen die Architekten L3P (Martin Reusser, Boris Egli, Markus Müller, Frank Schäfer), Regensberg, das Haus auch mit dem Slogan „außen vereint – innen entzweit“ beschreiben.
Das Doppelhaus in einer heterogenen Umgebung am Südhang der Gemeinde Ennetbaden im Schweizer Kanton Aargau geht im Hinblick auf seine Organisation „einen spannenden und unkonventionellen Weg“ (Architekten). Das Grundvolumen besteht aus einem verzerrten Quader, der an den verschiedenen Stellen beschnitten wurde.
Die Außenfassaden sind mit einem einheitlichen, in einem feinen Grünton gestrichenen Putz überzogen. Die genannten Volumenschnitte wurden mit einem braun gestrichenen Feinputz zusätzlich herausgearbeitet. Die vorstehenden, kastenförmig ausgebildeten Fenster wurden außen aluminiumfarbig gehalten, während die flächenbündigen kleinformatigen Flügel in einem Goldton erscheinen.
Die talseitig gelegene Einheit erstreckt sich vom unteren Schlafgeschoss über das Erdgeschoss mit Wohnen, Essen und Küche hinauf ins Obergeschoss mit den Schlafzimmern. Als Erschließung der drei Geschosse dient eine fortlaufende Treppe, die ein prägendes Element im Innenraum bildet. Ebenfalls prägend ist die Gestaltung des Innenraums mit Sichtbetondecken, Sichtbetonböden und partiellen Sichtbetonwänden sowie einer weißen Küche mit Ortbetonabdeckung.
Die hangseitige Wohneinheit erstreckt sich über vier Geschosse und wird über einen zentralen Kern erschlossen. Im Untergeschoss befinden sich die gemeinsame Haustechnik sowie ein Bastelraum. Das Erdgeschoss mit Eingang und Garderobe dient weiter nur als Aufgang zum Obergeschoss mit den Schlafzimmern. Prägendes Element ist auch hier die Erschließung mit der übereinanderliegenden Treppe, die Laufrichtung und Einstiegsseite wechselt geschossweise. Im Attikageschoss wird der Kern über polygonale Ausschnitte in Wand und Decke belichtet. Dem umliegenden Wohn- und Essbereich mit Küche sind süd- und nordseitig Terrassen zugeordnet. Innen wird es kühl: Hier sind die Materialien vornehmlich aus Hartbeton und Eichenparkett als Bodenbeläge in Kombination mit Sichtbetondecken und partiellen Sichtbetonwänden.
Fotos: Sabrina Scheja
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