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27.04.2017

Mehr Wohnungen für Freiburg

Dietrich Untertrifaller gewinnen Verfahren


Das Quartier Metzgergrün gilt als Refugium des einfachen und preiswerten Wohnens in Freiburg im Breisgau. Die rund 27 zweigeschossigen Zeilenbauten aus der Nachkriegszeit mit ihren 250 Wohneinheiten, teilweise noch mit Kohle beheizt und ohne Bad, gehören der Wohnungsbaugesellschaft Freiburger Stadtbau (FSB) und sind sanierungsbedürftig. Dass diese Tatsache zum lohnenden Entwicklungsprojekt von Stadtplanung und Politik wird, liegt auf der Hand. Dass dabei auch heftige Diskussionen über günstiges Wohnen stattfinden und viele Bewohner – vermutlich nicht zu Unrecht – ihre Verdrängung fürchten, ist keine Überraschung. Nach gut 15-jährigem Ringen um die Zukunft des Quartiers liegt nun ein Plan und das Ergebnis einer "formlosen Mehrfachbeauftragung" vor.
 
Das Bregenzer Büro Dietrich | Untertrifaller Architekten konnte das Verfahren für sich entscheiden, das unter fünf Büros ausgeschrieben worden war. Die Architekten kooperierten dabei mit den international tätigen Landschaftsarchitekten von Ramboll Studio Dreiseitl. Gefordert war eine komplette Neubebauung des Quartiers, die im Laufe der nächsten zehn Jahre umgesetzt werden soll. Die Anzahl an Wohnungen soll dabei auf circa 500 verdoppelt werden.
 
Die Architekten organisierten die Wohnungen in sechs unterschiedlich großen Blöcken, die „überschaubare Nachbarschaften“ ausbilden sollen. Drei- und viergeschossige Zeilen werden hierbei mit Punkthäusern kombiniert und so angeordnet, dass jeweils ein begrünter Innenhof entsteht. Indem die Blöcke gegeneinander verdreht werden, entstehen spannungsvolle Zwischenräume und Freiflächen. Geförderte, frei finanzierte und Eigentumswohnungen sollen gleichmäßig über alle Blöcke verteilt werden, so dass eine soziale Mischung möglich wird. Alle Straßen innerhalb des Quartiers sind als „shared space“ konzipiert, geparkt wird in drei Sammelgaragen am Rande des Areals. Ein derzeit noch kanalisierter Bachlauf soll renaturiert und zum attraktiven Grünraum werden. Das alles klingt vorbildlich, zeitgemäß und ist doch auch als ein Weiterdenken der atmosphärischen Qualitäten der Nachkriegssiedlung zu begreifen. Die bisherigen Mieten wird man freilich nicht halten können. (gh)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Dietrich | Untertrifaller Architekten


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