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24.03.2016

Hochhausquartier auf dem AfE-Areal

Cyrus Moser gewinnen in Frankfurt


Am Standort des ehemaligen AfE-Turms auf dem Kulturcampus Bockenheim wird ein neuer Hotel- und Wohnturm mit 140 Metern Höhe geplant. Den Wettbewerb dafür konnte jetzt das Frankfurter Büro Cyrus Moser Architekten für sich entscheiden und sich somit gegen die beiden zweitplatzierten Architekten Ole Scheeren (Peking/Berlin) und Christoph Langhof (Berlin) durchsetzen.

In einer Preisgerichtssitzung im Januar hatte die Jury alle drei Architekturbüros aus dem neun Teilnehmer umfassenden Wettbewerb gleichrangig als Sieger gekürt und sie aufgefordert, die Entwürfe nochmals hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit zu überarbeiten. Bei der kürzlich abgehaltenen Endbewertung waren sich die Auslober Commerz Real, ABG und Groß & Partner in enger Abstimmung mit der Stadt Frankfurt einig, dass Cyrus Moser die Überarbeitung am besten umgesetzt hat. Der Siegerentwurf überzeuge durch „eine Kombination von markanter Kubatur und schlichter Eleganz in Verbindung mit hoher städtebaulicher Qualität“, so das abschließende Urteil. Damit setze der Turm einen neuen Akzent in der Skyline.

Ein zweites Hochhaus mit einer Höhe von etwa 100 Metern soll sich im westlichen Bereich an das Ensemble auf dem Campus Bockenheim anfügen. „Der Entwurf sieht ein Gebäudeensemble aus einem gemischtgenutzten Hochhaus mit Sockelbebauung, einem Bürohochhaus, einer Kita sowie einem Solitärgebäude mit Büroflächen vor“, erläutern Cyrus Moser Architekten. Das Areal markiere den südlich räumlichen Abschluss des neuen Frankfurter Quartiers Kulturcampus. Zugleich diene es als städtisches Scharnier zwischen den Stadtteilen Westend und Bockenheim.

„Das Wohnhochhaus bietet aus Sicht des Städtebaus die Möglichkeit der qualitativen Nachverdichtung und aus Entwicklersicht, in Zeiten eines wenig dynamischen Büromarktes, akzeptable Margen“, sagen Oliver Cyrus und Andreas Moser. „Anders als die massenhaften Sozialwohnungen in den Wohnhochhäusern der Sechziger- und Siebzigerjahre entstehen die heutigen Wohntürme im gehobenen Segment; schon allein aufgrund der technischen Anforderungen, die ein solch hohes Haus mit sich bringt.“ Superurbane, brutalistische Megaformen – eine Anspielung auf den 1972 fertiggestelltem AfE Turm –  funktionieren für Cyrus Moser Architekten in der europäischen Stadt nicht, da die Gesamtskulptur bei diesen konzeptionellen Ansätzen über die Wohnqualität gestellt werde. Aus diesem Grund haben sie eine „gestaltprägende Fassade aus einem modularen System“ entwickelt.

In der Überlagerung der Hotelnutzung und des Wohnungsmixes ergibt sich als kleinster gemeinsamer Nenner das Fassadenmodul von 2,10 Metern. Pro Geschoss sind laut Architekten unterschiedliche Wohnungstypen in unterschiedlicher Anordnung möglich Das Fassadensystem lasse zu, dass jede Wohnung einen privaten Außenraum erhält. Mit der nach oben über die Fassade umlaufenden, diagonal versetzten und konsequent spiralförmigen Anordnung wollen Cyrus Moser dem Eindruck des rigiden programmatischen Stapelns entgegenwirken. Schon Ende des Jahres könnte mit dem Bau begonnen werden.


Zum Thema:

www.kulturcampusfrankfurt.de


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