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21.12.2017

Fürs internationale Publikum

Business-Schule in Frankfurt


Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde auf dem Frankfurter Campus der Goethe-Universität das House of Finance bezogen. In dem nüchtern gestalteten und mit Ledersesseln ausgestatteten Haus studieren die Investmentbanker von morgen. Nun hat Ende Oktober in der gleichen Gegend die zweite große Frankfurter Lehrstätte der Finanzwirtschaft neue Räume bezogen: die 1957 gegründete, private Frankfurt School of Finance & Management. Der Neubau im Frankfurter Nordend-West an der Adickesallee bietet Platz für 2200 Studenten, die wie viele der rund 450 Lehrkräfte zum großen Teil aus dem Ausland kommen.

Nach einem geladenen Wettbewerb hatten sich die Bauherren im August 2013 für den Vorschlag vom Büro Henning Larsen (Kopenhagen) entschieden, dem die Jury eine „anspruchsvolle, internationale Architektur“ bescheinigt hatte. Darüber hinaus habe er auch den Anforderungen des Denkmalschutzes entsprochen. Dieser verlangte, den pavillonartigen Anbau der ehemaligen Oberfinanzdirektion Frankfurt zu erhalten, der, wie auch das inzwischen abgerissene Bürogebäude in den Fünfzigerjahren, nach Plänen von Hans Köhler entstanden war.

Der neungeschossige, mit Keramikplatten verkleidete Neubau erstreckt sich über 150 Meter Länge. Auf einem viergeschossigen Sockelgeschoss, in dem die Schule untergebracht ist, stehen fünf jeweils zueinander versetzte Türme. Die Büros darin sind als Reserveflächen gedacht und warten zum Teil noch auf Nutzer. Auch die Nutzung des Anbaus aus den Fünzigern ist noch unklar, nachdem der Hochschulpräsident sein Büro doch im Neubau eingerichtet hat.

Alle Seminarflächen und öffentliche Funktionen im Sockelgeschoss sind über eine frei zugängliche, viergeschossige Halle verbunden. An dieser sogenannten „Zeil des Wissens“ liegen die Bibliothek, die Mensa und viele der 360 Gruppenarbeitsräume, die wie Balkone in den Luftraum ragen und durch das verglaste Dach der Halle mit Tageslicht versorgt werden. Das erinnert weniger an eine Universität als vielmehr an eine Firmenzentrale, deren Corporate Identity von den Farben Rot und Weiß geprägt ist. Weil das Hochschullogo aber in Blau-Weiß daherkommt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich hier um die Nationalfarben der Entwurfsarchitekten handelt.

Das Büro Henning Larsen war nicht nur für den Entwurf, sondern gemeinsam mit osd – office for structural design (Frankfurt am Main) auch für die Tragwerksplanung, Bauphysik und Bau- und Raumakustik verantwortlich. Das Büro MOW Generalplanung (Frankfurt am Main) übernahm die Ausführungsplanung.

Mit dem von osd entwickelten Wärmeschutz- und Energiekonzept unterschreitet das Gebäude die Anforderung der EnEV2014 um circa 30 Prozent. Das gelingt unter anderem durch Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe, Photovoltaikanlage sowie zentrale mechanische Belüftung und Kühlung und brachte dem Haus eine DGNB-Platin-Zertifizierung ein. (fm)

Fotos: Hufton + Crow, Karsten Thormaehlen, Kirsten Bucher


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Der Neubau der Frankfurt School of Finance and Business entstand anstelle des Büroriegels der ehemaligen Oberfinanzdirektion.

Der Neubau der Frankfurt School of Finance and Business entstand anstelle des Büroriegels der ehemaligen Oberfinanzdirektion.

Eine Halle durchzieht das Sockelgeschoss.

Eine Halle durchzieht das Sockelgeschoss.

Gruppenarbeitsräume ragen zum Teil in das Atrium.

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Die Hörsäle sind mit ansteigenden Sitzreihen ausgestattet, rollbare Stühle sollen die flexible Nutzung sicher stellen.

Die Hörsäle sind mit ansteigenden Sitzreihen ausgestattet, rollbare Stühle sollen die flexible Nutzung sicher stellen.

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