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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bruecke_und_Parkdeck_in_Deggendorf_4147369.html

09.12.2014

Donauwelle

Brücke und Parkdeck in Deggendorf


Den Wettbewerb gewann das Büro raumzeit im Jahr 2008, nun wurden im Frühjahr die Brücke und das Parkdeck in Deggendorf fertig. Beide Projekte realisierten die Berliner im Rahmen der Landesgartenschau 2014. „Brückenschlag über die Donau“: Unter diesem Motto verlief die Schau, und in der 460 Meter langen neuen Brücke spiegelt sich dieser Wunsch wider. Auch das Parkdeck, eine 345 Metern lang geratene Konstruktion, dient der Verbesserung der Infrastruktur entlang der Donau und rückt die Stadt näher an den Fluss.

Das Parkdeck steht genau in jenem Gebiet, das 2013 von einem besonders schweren Hochwasser betroffen war. Es „unterquert eine Bundesautobahn und verbindet den Stadtpark mit der neuen Brücke“, erläutert raumzeit. Das enorme Volumen – ein Skelettbau aus Stahlbeton – ist geschickt versteckt: Der Bau ist kaum sichtbar in einem Geländevorsprung untergebracht. Das Dach wurde somit gleichzeitig auch zum neuen öffentlichen Park, gestaltet von K1 Landschaftsarchitekten.

Den langen Parkhaus-Schlauch nimmt man vor allem durch seine ungewöhnlich gestaltete Fassade wahr. Abgesehen von den Treppenaufgängen zieht sich diese größtenteils ohne Öffnungen durch die Landschaft und bietet nur dank der geometrisch geschickt kombinierten Stabmuster Abwechslung fürs Auge. In den verschiedenen Gelb-, Grün- und Weißtönen reihen sich die Aluminiumstäbe versetzt hintereinander auf: „Durch die wechselnde Neigung und Abstände der Stäbe, deren Varianz im Millimeterbereich liegt, entsteht eine Welle als Interferenz – ein dynamisches, sich nicht wiederholendes Muster über 345 Meter Länge“, erklären die Architekten.

Für den Neubau der Fußgängerbrücke stand raumzeit vor der Aufgabe, diese parallel zu einer bestehenden Eisenbahnbrücke zu bauen. Wie etwas Eigenständiges schaffen, das angesichts der Präsenz des Bestandbaus nicht untergeht, das sich aber auch nicht allzu brav angleicht? Das war die Frage der Architekten. Ihre Lösung ist eine „weitmaschige, dem veränderlichen Höhenprofil folgende Stahlfachwerk-Konstruktion“ ganz in Weiß. Die Brücke ruht auf bereits bestehenden Pfeilern der abgerissenen Vorgänger-Brücke. Neben der alten blau-roten Kombination der Bahn-Brücke kommt das feine weiße Netz gut weg. (pg)

Fotos: Werner Huthmacher


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