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14.06.2011
Gekonnt geknickt
Besucherzentrum von Volker Staab in Kassel fertig
Der Bergpark Wilhelmshöhe ist ein etwa 2,5 Quadratkilometer großer Landschaftspark im westliche Stadtgebiet von Kassel. Der ab 1696 angelegte Park folgt den Ideen des Englischen Landschaftsgartens. Georg Dehio hat über die Wilhelmshöhe gschrieben, dies sei „vielleicht das Grandioseste, was irgendwo der Barock in Verbindung von Architektur und Landschaft gewagt hat.“ In jeder Hinsicht Höhepunkt des Parks ist die Kupferstatue des Herkules, die spektakulär das „Riesenschloss“ und damit den ganzen Park überragt.
Der Herkules zieht viele Besucher an, man muss dabei auch nicht den Fußweg an den Wasserspielen entlang auf sich nehmen, sondern kommt mit Pkw oder Bussen direkt bis auf die Bergspitze. Deshalb wurde 2006 beschlossen, ein neues Besucherzentrum zu bauen und damit auch den Eingang zum Park neu zu gestalten. Mit dem Projekt wurden Volker Staab Architekten und Levin Monsigny Landschaftsarchitekten (beide Berlin) beauftragt.
Über den Hochbau schreiben die Architekten: „In Anbetracht der sensiblen Lage ist der Baukörper als landschaftliches Element – ein großer bearbeiteter Findling – entwickelt und liegt am Übergang zwischen Grünraum und Parkplatz. Im Gebäudeinneren bildet sich die polygonale Figur der Gebäudehülle ab. Schon kurz nach dem Eintreten kann man das Herkulesdenkmal durch ein großes Panoramafenster sehen. Diese Blickbeziehung begleitet den Besucher beim Gang durch das Haus bis in die obere Ebene. Dort eröffnet sich über ein weiteres großes Fenster der Ausblick in das Druseltal. Sitzstufen bieten zum einen die Möglichkeit zum Warten und Sammeln, zum anderen kann man Filme, Präsentationen und Informationen, die an die westliche Wand des unteren Foyers projiziert werden, mitverfolgen. Auf der oberen Ebene befindet sich eine Ausstellung zum Bergpark Wilhelmshöhe und der Shop mit Ticket- und Souvenirverkauf.
Als Teil der Topografie besteht das Gebäude innen wie außen aus Sichtbeton. Dieses Material bestimmt auch die von allen Aufbauten freigehaltene Dachaufsicht, die vom Herkulesdenkmal einsichtig ist. Die Außenhaut nimmt mit ihrer groben Reliefstruktur das poröse Felsgestein des Herkulesbauwerkes und der natürlichen Umgebung auf, während im Inneren des Gebäudes der Sichtbeton eine weiche und glatte Oberfläche erhält.“
Am vergangenen Sonntag, 12. Juni 2011, konnte das Gebäude feierlich eröffnet werden.
Zum Thema:
Projekt von Volker Staab bei Designlines.
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